Torsten Mayer
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Ich bin seit meiner frühen Kindheit Kunde der Volksbank Ammergäu, ehemals Ammerbuch. Sparbuch, Weltspartag, Girokonto, Aktiendepot, Baukredite – alles war dabei.
Im Juni 2023 meldete sich die SecureGo-App der VoBa, mit der Aufforderung, mich als Kunde zu verifizieren. Dies habe ich erledigt. Am Tag danach habe ich festgestellt, dass innerhalb von 2 Tagen insgesamt 2.000€ abgehoben wurden. Dies habe ich der Bank sofort gemeldet. Es stellte sich heraus, dass das Geld mittels einer E-Girokarte abgehoben wurde. Ich habe eine solche jedoch niemals besessen. Man sagte mir, dass diese über Online-Banking bestellt und per SecureGo-App bestätigt wurde. Betrügern ist es also offensichtlich möglich, den Text der für die Sicherheit der VoBa essenziellen App zu manipulieren. Mein damaligen Kundenberater schickte mir sogar eine bankinterne Warnmeldung, die genau darauf hinweist.
Nach Rücksprache mit den Bankangestellten habe ich umgehend mein Handy auf Werkseinstellung zurückgesetzt und Anzeige bei der Polizei erstattet. Alles bisher Dargestellte fand innerhalb von zwei Tagen statt.
Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Mitarbeiter mir gegenüber sehr korrekt und lösungsorientiert. Dies änderte sich jedoch schlagartig, als sich der Vorstand einschaltete. Plötzlich wurde mir die Schuld für alles gegeben, die VoBa war an einer gütlichen Trennung nicht mehr interessiert und das Drama nahm seinen Lauf.
Ich musste einen Anwalt konsultieren und wollte die 2.000€ von der Bank zur Not vor Gericht wiederbekommen, schließlich war es deren für die Sicherheit zuständige App, die versagt hatte. Sie lehnte jedoch jegliches Entgegenkommen ab, gab mir die Schuld und unterstellte mir sogar Lügen. Das Ganze zog sich bis zum 22. April 2024, an diesem Tag war die Gerichtsverhandlung angesetzt. Kurz vor dem Gerichtstermin bot mir die Bank über meinen Anwalt an, die Hälfte (1.000€) zu ersetzen. Möglicherweise hätte ich dieses Angebot angenommen, wenn man es mir direkt am Anfang gemacht hätte, um das rechtliche Theater zu vermeiden. Ich lehnte ab.
Der Richter beschloss, einen Gutachter hinzuzuziehen, der herausfinden sollte, ob es den Betrügern möglich war, den Text der SecureGo-App zu manipulieren. Den Vorschuss für ihn hätte die Bank spätestens am 31. Juli 2024 auf ein Konto des Amtsgerichts Tübingen überweisen müssen. An exakt diesem Tag entschied sich die Bank jedoch, mir den kompletten Schaden zu ersetzen. Man hat mich also wirklich bis zum letzten möglichen Termin im Unklaren gelassen. Die Bank erklärte dies „ohne Anerkennung einer Rechtspflicht allein aufgrund dessen, dass die weitere Fortführung des Rechtsstreits nicht wirtschaftlich ist“. Komisch, dabei war sie sich sicher, dass eine Manipulation der SecureGo-App nicht möglich ist und sie den Prozess gewinnen würde, folglich keine Kosten gehabt hätte. Nun musste sie mir den kompletten Schaden nebst Zinsen, meine Anwaltskosten, deren Anwaltskosten sowie die kompletten Prozesskosten bezahlen. Offensichtlich ist Wirtschaftlichkeit also nicht deren Stärke. Den hinzukommenden Imageschaden möchte ich gar nicht erwähnen. Man kann nur zu dem Schluss kommen, dass die VoBa eine Zermürbungstaktik fährt. Sie geht nicht davon aus, dass der Kunde tatsächlich sämtliche rechtlichen Möglichkeiten ausschöpft. Umso frustrierender ist dies, wenn man sein ganzes Leben lang Kunde dort war.
Rückblickend frage ich mich, wie eine VoBa noch mit einer Direktbank oder Neobank konkurrieren kann. Diese haben in sämtlichen Bereichen deutlich bessere Konditionen (günstigere Kontoführungsgebühren, geringeren Dispozinssatz, teilweise Guthabenverzinsung, bessere App, kostenlose Echtzeitüberweisungen usw.). Der einzige mögliche Vorteil ist also der Kundenservice. Diesen haben sie bei mir maximal verspielt. Mein Konto und alles, was ich sonst noch bei dieser Bank hatte, habe ich selbstverständlich gekündigt. Ich kann nur jedem raten, der auf solch ein Theater keine Lust hat, dasselbe zu tun und lieber ein Konto bei einem anderen Finanzinstitut zu eröffnen.
